Legacy #04/00, Deutschland – Ole/Hagal (Deutsch)
               
               
              
			  HAGAL veröffentlichtem vor kurzem mit „Karg“ ihre erste Demo-CD, 
			  und obwohl man mit dem deutlich aus der nordischen Ecke beeinflußten 
			  Black Metal noch keinen Kontrakt an Land ziehen konnte, tut sich bei 
			  den Hamburgern doch schon so einiges, so ist die CD mittlerweile im 
			  Vertrieb von Perverted Taste zu kaufen und ein Track auf dem nächsten 
			  Voenger-Sampler zu hören. Grund genug also, HAGAL auch mal 
			  interviewtechnisch zu Leibe zu rücken und Drummer Ole seine 
			  Meinung zu der deutschen Black Metal-Szene abzuringen:
  
			  Im Grunde genommen halte ich relativ viel von der deutschen Szene. 
			  Es gibt ja viele, die immer wieder über die deutsche Szene wettern, vor 
			  allem wegen diesem Rechtsradikalismus. Musikalisch gibt es wirklich 
			  talentierte Bands, aber vielleicht haben einige Bands einfach nur 
			  Bammel davor, wirklich nur hinter ihrer Musik zu stehen und versuchen 
			  dann durch ihr Image-Geghabe, das ein bißchen wett zu machen. Das ist 
			  relativ schade, weil sie teilweise wirklich gute Musik machen, aber 
			  dann durch ihr Image ein bißchen lächerlich erscheinen. Gerade im 
			  Underground-Bereich, ich kann hier allerdings vor allem über den 
			  Underground in Hamburg oder im norddeutschen Bereich sprechen, 
			  gibt es viele Bands, die echt was drauf haben.
  
			  Vielleicht haben ja einige von Euch das HAGAL-Review in dieser 
			  Ausgabe gelesen, in dem ich mich zwar über die songwriterischen 
			  Qualitäten der Band geradezu zu euphorischen Formulierungen hinreißen 
			  lasse, jedoch das Ganze meiner Meinung nach leider etwas an dem 
			  undifferenziertem Sound krankt, eine Ansicht, die Ole nicht so 
			  ganz teilen kann. 
  
			  Wir mögen von vornherein diesen sehr rauhen Darkthrone-Sound 
			  und diese Veröffentlichung ist eben ein Demo, das auf CD gebrannt wurde. 
			  Wir waren nicht im Studio, sondern haben alles selbst aufgenommen, von 
			  daher sind wir, wenn man die Möglichkeiten bedenkt, schon relativ zufrieden, 
			  auch wenn wir jetzt danach noch einiges dazugelernt haben, wie man den Sound 
			  noch besser machen kann. Es war eben unser allererstes Demo und jetzt haben 
			  wir noch ziemlich viel Neues gelernt, aber zu diesem Zeitpunkt sind wir 
			  schon relativ zufrieden damit.
  
			  Was bei HAGAL jedoch unbestritten positiv heraussticht, sind die fast 
			  schon poetisch anmutenden Texte, die laut Ole eine Art Tribut an die nordische 
			  Mythologie darstellen
  
			  Der Hauptteil der CD besteht aus der Trilogie, die davon handelt, wie die 
			  Germanenstämme es sich früher vorgestellt haben, in welcher Weise negative 
			  Gefühle wie Haß und Unfriede in die Welt kamen. Umfassender handelt es davon, 
			  daß die nordischen Götter vom Schicksal dazu bestimmt waren, besiegt zu werden. 
			  Eines unserer Ziele ist es, die nordische Mythologie nicht einfach dazu zu benutzen, 
			  irgend etwas auszudrücken, sondern daß wir die nordische Mythologie so in den 
			  Mittelpunkt stellen und beschreiben. Ich würde es vielleicht mit irgendwelchen 
			  Bardenliedern vergleichen, die Heldentaten besungen haben. Bei dem Lied „Nebelkrieger“ 
			  drücken wir eher unsere Aggression gegen die Gesellschaft aus, der Song handelt 
			  von der Pest im Mittelalter und dabei wird eben beschrieben, daß ziemlich viele 
			  Menschen an Gott festhalten, was aber keinen Sinn macht. Wir versuchen, solche 
			  Themen in altertümliche Form zu bringen und sozusagen durch die Welt im Mittelalter 
			  auszudrücken, was es mit unserer heutigen Gesellschaft zu tun hat, also eine 
			  Verbindung zu schaffen
  
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